Twins and more on Tour
Dienstag, 2. September 2014
Unser Reiseablauf

China

In China haben wir viel gesehen - es war sehr spannend, aber auch sehr anstrengend. Wir hatten einen vollen Terminplan und standen oft recht früh auf. Zudem waren wir immer in einer Reisegruppe unterwegs. Diese war zwar sehr nett - wir haben uns eigentlich mit allen gut verstanden -, aber man war immer gezwungen, in einer Gruppe zu bleiben, konnte daher den eigenen Wünschen nicht so nachgehen.

Wir starteten in Peking (Kaiserpalast, Hutongs, Tian-an-men-Platz) und machten von dort einen 2-tägigen Abstecher zur chinesischen Mauer mit Übernachtung in einem Landbauernhof (war einfach, aber tolles Essen). Danach ging es zurück nach Peking und wir fuhren mit dem Nachtzug zum Shaolin-Kloster, in dem Kung Fu erfunden wurde. Anschließend fuhren wir nach Xi‘an, der früheren chinesischen Hauptstadt, wo wir uns die Altstadt (mit Radtour auf der Stadtmauer) und die berühmten Terrakotta-Soldaten ansahen. Danach flogen wir nach Guillin, um dort 2 Tage in Yangshuo zu verbringen, dass für seine tollen Flusslandschaften und Kalksteinformationen bekannt ist (ein bisschen wie das Elbsandsteingebirge). Dort machten wir wieder eine Radtour und eine Wanderung. Abschließend besuchten wir noch Longsheng, eine Landschaft in den Bergen, deren Reisterrassen berühmt sind. Dies war noch einmal sehr schön und auch sehr geruhsam. Eine klassische Bergidylle - etwa wie bei uns in den Alpen -, aber mit typischer chinesischer Kultur, Bauweise und Tradition (die einheimischen Frauen dort sind z.B. berühmt für ihr extrem langes, tiefschwarzes Haar, dass sie nach ihrer Heirat nicht mehr schneiden). Zum Abschluss fuhren wir nach Hongkong, das wir im Rahmen der China-Tour noch einen Tag und dann privat noch drei Tage lang besuchten. Hongkong ist deutlich anders als China: es hat ein eigenes politisches System, wirkt viel westlicher und auch deutlich wohlhabender (u.a. gibt es dort massenhaft teure Edelgeschäfte …).

Thailand

Am 25.08. flogen wir weiter nach Bangkok. Dort blieben wir ein paar Tage, haben uns den Königspalast angesehen und einiges erledigt. Da die Reise bislang etwas anstrengend war, haben wir kurzerhand überlegt, etwas auszuspannen. Daher sind wir auf eine kleine Insel im Nordosten Thailands namens Ko Chang gefahren. Dort war es wirklich ruhig und entspannend. Nachdem wir erst viel Regen hatten (Regenzeit!), haben wir zum Schluss doch ein paar Tage Sonnenschein bekommen, lagen am Palmenstrand und genossen die Atmospäre ...

Kambodscha

Von dort aus unternahmen wir dann direkt eine Tour nach Angkor Wat in Kambodscha. Dies hat super geklappt, wir hatten ein schönes, sauberes Hotel, gutes Essen und einen deutschen Führer für die Tempelanlagen. Selbige sind absolut sehenswert und vollkommen zu Recht Weltkulturerbe, wir haben selten etwas so Beeindruckendes gesehen. Die schon lange untergegangene Stadt Angkor war zu ihrer Blütezeit um 1100 mit damals etwa 1 Million Einwohnern (!) wohl die größte Stadt der Welt.

Thailand (erneut)

Sodann fuhren wir zurück nach Bangkok in unser Hostel, um uns ein paar Tage Erholung zu gönnen, Wäsche zu waschen und den nächsten Trip vorzubereiten. Nun ging es nach Chiang Mai, einer Stadt im Norden Thailands, die wir mit dem Nachtzug (eine echt aufregende Erfahrung!) erreichten. Chiang Mai ist eher unaufgeregt, aber doch recht touristisch. Wir kamen in dem kleinen, sauberen und sehr gemütlich eingerichteten Diva-Hostel unter und waren die einzigen über 40 (!). In Chiang Mai haben wir uns Fahrräder gemietet (Fahrräder hatten wir bisher noch nicht gesehen!) und die Stadt sowie ein paar Tempel angeschaut. Es ist eine ruhige, vom Backpacker-Tourismus geprägte Stadt, deren Altstadt von einem quadratischen Graben mit teilweise erhaltener Stadtmauer umgeben ist. Die Stadt hat zwar eine schöne Atmosphäre, aber architektonisch eigentlich nicht viel zu bieten (Altstadt - welche Altstadt?). Toll war dann die von dort aus unternommene 3-tägige Trekking-Tour mit Elefantenreiten, 7-stündiger Wanderung durch den Urwald (mit mehreren Wasserfällen) und abschließender Wildwasser-Bootsfahrt (Rafting). Wir waren mit einer sehr netten Gruppe (2 Deutsche, 3 Österreicher) unterwegs, mit denen wir uns aufgrund der gemeinsamen Sprache auch mal länger unterhalten konnten.

Laos

Nach Chiang Mai ging es weiter nach Laos, in die schöne Stadt Luang Prabang. Die Fahrt war aufregend, zum ersten Mal (das sollte noch öfter passieren) fuhren wir in einem „sleeping bus“, in dem man tatsächlich liegen und einigermaßen schlafen konnte. Luang Prabang ist Weltkulturerbe und auch wirklich schön am Ufer des Mekong gelegen. Es wird immer noch durch viele Tempel und dementsprechend viele herum laufende Mönche geprägt. Anders als in vielen Reiseführern angegeben ist es jedoch nicht mal annähernd unberührt (!). Man setzt zwar eher auf „gehobenen Tourismus“ (schicke Ethno-Boutiquen, etc.), aber der Fremdenverkehr hat die Stadt vollständig erobert. Wir kamen in einem kleinen, gemütlichen und preigünstigen Hotel unter, machten einen schönen Bootsausflug auf dem Mekong zu einer nahe gelegenen buddhistichen Höhle und schauten den Sonnenuntergang am Mekong an. Nach vier Tagen reisten wir weiter nach Phon Savang (auch Laos). Dies war zunächst gar nicht geplant, hatte sich aber ergeben, da unser Bus nach Vietnam ohnehin durch diese Stadt fuhr. Auf diese Weise kamen wir dazu, die „Ebene der Krüge“ zu sehen. Eine wirklich interessante, 2000 Jahre alte und bislang in ihrer Funktion noch nicht vollständig geklärte Hinterlassenschaft des Hmong-Volkes: auf mehreren Feldern verstreute, riesige (bis zu 3 m hohe) Steinkrüge. Phon Savang selbst war so ziemlich das Gegenteil von Luang Prabang: abgesehen von einer handvoll anderer Touristen waren wir die einzigen Europäer dort und wurden auf den Straßen regelrecht bestaunt. Das hat Spaß gemacht und war eine echte Erfahrung, aber man hat dann eben teilweise auch etwas Schwierigkeiten, sich zu verständigen oder Geld zu bekommen (Visa/ Mastercard hat der Automat einfach verweigert ...). Bedrückend an diesem Ort war dann die Erkenntnis, dass immer noch viele Laoten (insbes. in diesem Landesteil) unter den Hinterlassenschaften der massiven Bombardierung durch die Amerikaner während des Indochina- und Vietnamkrieges leiden. Tatsächlich ist die mit der Entsorgung der Bomben-Blindgänger beschäftigte Organisation (die kein Geld von US-Seite erhält!) wohl der größte Arbeitgeber in Laos.

Vietnam

Die darauf folgende Reise nach Hanoi in Vietnam war dann wirklich ein echtes Abenteuer. Der eigentlich für den Nachtweg gebuchte „sleeping bus“ ab 2 Uhr kam nämlich nicht! So mussten wir den Frühbus ab 6 Uhr nehmen, der aber zu einer anderen vietnamesischen Stadt fuhr, wo wir dann um 19 Uhr umstiegen, um dann erst um 4 Uhr nachts in Hanoi anzukommen. Wenig Essen, wenig Schlaf - danach waren wir alle geschafft. Zum Glück hatten wir uns in Hanoi ein etwas besseres Hotel geleistet, was wir vier Tage lang genießen konnten. In Hanoi haben wir das Wasserpuppentheater, den Literaturtempel, das Kunstmuseum sowie einiges anderes von der Stadt gesehen und waren natürlich auch einkaufen. Hanoi ist eine quirlige, hektische (und damit typisch asiatische!) Großstadt, auf deren Straßen praktisch keine Verkehrsregeln gelten (obwohl es sogar Ampeln gibt, die aber niemand beachtet). Bereits in Hanoi hatten wir dann eine dreitägige Bootstour in die berühmte Halong-Bucht gebucht. Diese hat uns sehr gut gefallen: Viele wunderschöne, mit Urwald bewachsene Kalksteinformationen in tiefblauer See, in der man toll schwimmen kann. Zwischendurch fährt man entspannt durch die ruhigen Buchten und sonnt sich an Deck ...
Vietnam musste wir leider schon am 04.10. verlassen und kehrten zurück nach Bangkok, wo wir noch eine Nacht verbrachten, bevor wir weiter nach Bali fuhren.

Bali

Nachdem wir in Denpasar mitten in der Nacht ankamen, ging es mit dem Auto nach Amed, einem Strand im Nordosten der Insel. Ohne es zu wissen hatten wir uns im Paradies eingemietet. Der Blick aus unserem Fenster fiel auf Meer und nichts als Meer. Während sich weite Teile der Insel dem Massentourismus erschlossen haben, finden sich hier nur einige versprenkelte Bungalows am Strand, meist nur mit Fan, einige Restaurants und natürlich Strände mit den für die riffumrandete Insel typischen Fischerbooten - besonders eindrucksvoll, wenn die aufgehende Sonne alles in ein zartes Rosa hüllt. Das alles wurde noch getoppt von der farbenprächtigen Unterwasserwelt, die sich direkt am Strand erstreckte: Bizarre Riffs mit Anemonen in tausenderlei Farben, Fische, getreift, gefleckt und schillernd, wie wir sie nur aus den Aquarien kennen, sogar Seeschlangen waren zu sehen, auch wenn man diesen nicht zu nahe kommen sollte.
Auf einem Ausflug in die Berge erlebten wir dann diese eigentümliche Stille, wie sie nur die hinduistischen Tempel austrahlen mit ihren gnomenhaften Steinfiguren, die zu besonderen Anlässen in bunte Kleider gehüllt werden.
Beeindruckend war auch der Affentempel in Ubud, der ehemaligen Königsstadt. Als diente er als Kulisse für einen Indiana-Jones-Film, liegt er mitten im Regenwald - bevölkert von Hunderten von Affen, die in ganzen Familien auf den alten Figurinen sitzen.
Zum Abschluss fuhren wir noch einige Tage nach Sanur, vielleicht nur um zu wissen, wie schön die Abgeschiedenheit Ameds war. Dieser Teil Balis wird von australischen Rentnern bevölkert, die hier alles fest in ihrer Hand haben.
Ganz unglücklich waren wir daher nicht, als wir in das Flugzeug Richtung Sydney stiegen, würden wir doch bald wieder „westlichen“ Boden betreten.

Australien

Und tatsächlich mutete uns Sydney „very british“ an mit seinen kleinen engen Straßen, seinen Cafés und nicht zuletzt seinen Vintageläden. Natürlich gibt es auch das mondäne Sydney mit der Skyline, der Opera, riesigen Brücken und Skyscrapern ohne Zahl.
Von Sydney ging es kurz nach Picton zwecks Familienbesuch und dann in die Blue Mountains, traumhaft schöne Berge voller Eukalyptusbäume. Getrieben von der Suche nach Koalas fuhren wir in Richtung Queensland nach Mudgee, einer netten Kleinstadt, die geprägt ist von den umliegenden Weinbaugebieten. Dort sahen wir beim Buschcamping unsere ersten Kängurus und Papageien, unvergessliche Eindrücke. In Gunnedah, hieß es, sollten wir Koalas finden, das taten wir auch, aber leider nur in einem Wildpark, denn obwohl sich die Stadt als „Capitol of Koalas“ bezeichnet, versicherten uns Einheimische, könne man nur mit sehr viel Glück frei lebende Tiere sehen.
Nun sollte es wieder Richtung Süden gehen, denn unser Ziel war Canberra und danach die Great Ocean Road. Die Hauptstadt Australiens ist eine Stadt, die am Reissbrett geplant wurde, es fehlt ihr irgendwie die Seele. Eine Ausnahme bildet das erst vor wenigen Jahren eröffnete Australische Nationalmuseum, welches nicht nur eine interessante Ausstellung über die Aboriginies beherbergt, sondern auch in einem tollen, einzigartigen Bau untergebracht ist.
Von Canberra aus ging es dann weiter. Zufälligerweise liefen wir zu einem Zwischenstopp in einer Stadt namens Wangeratta auf, als das jährliche Jazzfestival dort stattfand. In der Innenstadt befanden sich mehrere Bühnen, auf denen Bands spielten und es herrschte eine super Stimmung. Danach ging es in zwei Etappen die Great-Ocean-Road entlang, absolut atemberaubende Felsformationen, kilometerlange weiße unberührte Strände und steile Klippen. Zwei Nächte blieben wir auf einem Buschcampingplatz direkt an der Spitze von Blanket Bay. Und hier sollten wir dann die frei lebenden Koalas finden. Träge hingen sie in den Bäumen, behäbig liefen sie am Straßenrand entlang und schienen sich um nichts und niemand zu scheren.
Nach einigen Tagen in Warnambool, einer niedlichen Kleinstadt am Meer, in deren Nähe sich ein erloschener Vulkan mit einer ganz bezaubernden Flora und Fauna befindet, ging es dann in die Grampians, dem berühmtesten Nationalpark Victorias. Er trägt diese Auszeichnung zurecht, wie seine Schluchten, Felswände und Canyons bezeugen. Auf dem Campingplatz tummelten sich Kanguruhs und Kakadus in so großer Zahl, dass man alles Essbare sichern musste, da es einem sonst in Windeseile geklaut wurde. Nach 2 Tagen Camping inmitten der Kängurus und Kakadus traten wir langsam wieder die Reise in Richtung Sydney an, machten wieder Zwischenhalt in Wangaratta (diesmal ohne Jazzfest) und fuhren schließlich durch die Snowy Mountains. Atemberaubend schöne Landschaften in Höhen bis zu 2200 m mit Schnee auf den Gipfeln und frei herum laufenden Wildpferden. Hier befindet sich auch die wichtigste australische Wintersportregion. Obwohl ein längerer Aufenthalt geplant war, sind wir wegen des schlechten Wetters (viel Regen) dann doch bald weitergezogen. Der letzte (und längste) Aufenthalt unserer Reise fand dann in Ulladulla auf einem schönen Campingplatz direkt am Strand statt. Hier genossen wir nochmal etwas Ruhe und machten u.a. einen Ausflug in das nahe gelegene liebliche Kangaroo Valley.
Zum Schluss führte uns unsere Reise nochmal zur Familie: Seit einer Woche sind wir bei meinem Cousin untergebracht, der uns sehr freundlich aufnahm. Hier genießen wir die letzten Tage, denn der Weiterflug nach Neuseeland ist nicht mehr fern ...

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